Tourismus kommt 2023 stark aus der Krise – beste Aussichten für 2024

Insgesamt wurden in Münchens gewerblichen Beherbergungsbetrieben mit zehn und mehr Betten 18.634.062 Übernachtungen registriert (2022: 16.018.285, 2019: 18.291.939). Bereits im März 2023 gab es mehr Übernachtungen als im März 2022 und 2019. Ebenso konnten in den Monaten Mai, Juni, Juli, September, Oktober und Dezember Rekordzahlen verzeichnet werden.

„Das vergangene Tourismusjahr hat gezeigt, dass wir im Schulterschluss mit unseren Partnern Krisen meistern und überwinden können. Wir blicken nun sehr optimistisch auf das Tourismusjahr 2024, das von einer Vielzahl sensationeller Veranstaltungen geprägt sein wird. Messen, Kongresse, Volksfeste und Konzerte werden für außerordentliche Tourismusströme und sehr gute Erlöse sorgen. Vor allem durch die Großkonzerte wird es im Sommer in der Stadt brummen. Aktuelle Umfragen und Vorbuchungszahlen weisen bereits jetzt auf ein sehr gutes Tourismusjahr 2024 für München hin. Nach Expertenschätzung könnte der Tourismus in München 2024 ein Volumen von knapp 20 Millionen Übernachtungen erreichen.“

Im August 2023 fehlten Großveranstaltungen mit großer Strahlkraft, wie die Konzerte von Helene Fischer und Robbie Williams oder eine Sportveranstaltung, wie die European Championships. Deshalb gab es im Vergleich zum August 2022 einen leichten Rückgang bei den Übernachtungszahlen (-3,1 Prozent), jedoch ein Plus im Vergleich zu 2019 (+1,9 Prozent).

Im November lagen die Übernachtungszahlen ebenfalls hinter den Resultaten von 2022 (-2,3 Prozent) und erreichten auch nicht die Ergebnisse von 2019 (-2,4 Prozent). Dies lag unter anderem am fehlenden NFL-Spiel, der turnusmäßig stattfindenden kleineren productronica (statt der electronica) und am deutlich später startenden Christkindlmarkt.

Inland und DACH-Märkte – Neuer Rekord

Rund 56 Prozent der Übernachtungen wurden von Gästen aus dem Inland generiert. Deren Übernachtungen lagen mit 10.488.058 über den Ergebnissen von 2022 (+11,2 Prozent) und 2019 (+10,3 Prozent) und stellen damit einen neuen Rekord bei den Inlandsübernachtungen dar.

Aus den deutschsprachigen Märkten Deutschland, Österreich und Schweiz (DACH) wurden insgesamt 11.480.143 Übernachtungen registriert, 63 Prozent des gesamten Übernachtungsvolumens. Diese Quellmärkte sind demnach von größter Bedeutung für die Destination München.

Auslandsmärkte

Aus dem Ausland wurden insgesamt 8.146.004 Übernachtungen verzeichnet, 23,7 Prozent mehr als 2022. Das Übernachtungsaufkommen aus dem Ausland lag nur noch wenig unter dem von 2019 (-7,3 Prozent).

Europa West

Die westeuropäischen Märkte entwickelten sich 2023 sehr gut. Insgesamt legte dieses Marktsegment bei den Übernachtungen gegenüber dem Vorjahr um 19,2 Prozent zu und erreichte damit 98,6 Prozent des Übernachtungsvolumens von 2019. Die Märkte Frankreich, Niederlande und Skandinavien lagen dabei schon über dem vorpandemischen Niveau, Italien (97,9 Prozent) und Großbritannien (97,1 Prozent) nur knapp darunter. Lediglich der spanische Markt wies mit -14,1 Prozent noch ein größeres Defizit zu den Übernachtungszahlen von 2019 auf.

Europa Ost

Viele Gewinner mit zum Teil sehr deutlichen Steigerungen ihrer Übernachtungsvolumina gegenüber der Vor-Corona-Zeit zeigten die osteuropäischen Märkte. So nahmen beispielsweise die Übernachtungszahlen Bulgariens gegenüber 2019 um 58,1 Prozent zu. Übernachtungen aus Tschechien stiegen um 27,8 Prozent, aus Polen um 25,7 Prozent und aus Rumänien um 19,4 Prozent. Einzig der ehemals sehr bedeutende Markt Russland ist komplett eingebrochen. Gegenüber 2019 fehlen fast 370.000 Übernachtungen (-84,3 Prozent).

Fernmärkte

Die USA, der wichtigste internationale Markt Münchens, sind wieder auf Erfolgsspur. Schon 2022 kamen die Übernachtungszahlen fast an die vorpandemischen Werte heran. 2023 legten die Übernachtungen nochmals um 23,1 Prozent auf 1.280.478 zu und übertrafen mit knapp 56.000 den bisherigen Rekord von 2019. Weitere Märkte aus dem amerikanischen Marktsegment konnten sich gegenüber 2022 ebenfalls deutlich steigern, ohne jedoch die Zahlen von 2019 zu erreichen (Kanada +34,6 Prozent, 2022/-4,9 Prozent, 2019; Brasilien +21,2 Prozent 2022/ -16,7 Prozent 2019).

Die größten Zuwächse gab es in den asiatischen Märkten, jedoch lag dieses Marktsegment mit -29,2 Prozent noch am weitesten von den Übernachtungszahlen von 2019 entfernt. Taiwan (+221,5 Prozent), China (+204,2 Prozent) und Japan (+142,6 Prozent) zeigen die größten Steigerungen gegenüber dem Vorjahr. Die Öffnung dieser Märkte nach Corona erfolgte viel später als in den anderen Marktsegmenten, die aktuellen Zahlen weisen aber auf eine deutliche Erholung dieser für München so wichtigen Märkte hin.

Australien verzeichnete die positivste Entwicklung aller Fernmärkte. Gegenüber dem Vorjahr konnte dieser Markt seine Übernachtungszahlen auf 191.000 verdoppeln (+101,8 Prozent) und lag damit bereits knapp 11 Prozent über dem Niveau von 2019.

Top Ten der internationalen Märkte 2023 (Übernachtungen)

Aufenthaltsdauer

2023 lag die durchschnittliche Aufenthaltsdauer bei 2,18 Tagen, kürzer als 2022, aber deutlich länger als 2019.

Bettenzahl, Zimmerauslastung, Erlöse

Insgesamt standen Ende 2023 in München gut 97.000 Betten in 466 Betrieben zur Verfügung, fast 10.000 mehr Betten als 2019 und 3.000 Betten mehr als im letzten Jahr.

Trotz der Rekorde bei den Übernachtungszahlen, reichten die Zuwächse nicht aus, um die gestiegene Anzahl der Betten so zu füllen wie vor der Pandemie. Daher hat die Zimmerauslastung von 66,7 Prozent 2023 das Auslastungsniveau von 2019 (75,7 Prozent) nicht erreicht (2022: 59,5 Prozent Auslastung).

Die Zimmererlöse lagen bei durchschnittlich 89,85 Euro (2022: 77,74 Euro, 2019: 96,21 Euro).

Ausblick 2024 – Pop, Rock und mehr

Zur Adele-Konzertreihe (zehn Konzerte) werden rund 800.000 Konzertgäste erwartet. Die Ticketnachfrage war enorm, auch weil es sich um die einzigen Konzerte von Adele in ganz Europa handelt.

Der Anteil der Münchner und der Tagesgäste aus dem Großraum dürfte deutlich kleiner sein als bei den sonstigen Konzerten. Nach Expertenschätzung werden etwa 70 Prozent der Konzertbesucher in München übernachten. Rund 10 Prozent davon werden private Unterkünfte nutzen (Airbnb und andere), der größte Anteil wird aber in der Münchner Hotellerie nächtigen. Die Wertschöpfung realisiert sich in verschiedenen Teilbranchen der Tourismuswirtschaft, also im Übernachtungsgewerbe, in der Gastronomie, im Einzelhandel und bei der Personenbeförderung.

Insgesamt kann München im Rahmen der Adele-Konzerte mit einem touristisch bedingten Umsatz von über einer halben Milliarde Euro rechnen.

Zusätzlich zu den direkt generierten Umsätzen entsteht für die Stadt München seit Bekanntwerden der Konzertserie von Adele ein beachtlicher PR-Wert, weil der Stadtname nun immer in Zusammenhang mit den Konzerten fällt. Die Konzertserie hebt München als besonderen Ort für kulturelle Großereignisse heraus: Die damit verbundenen positiven PR-Effekte lassen sich nicht als Geldwert darstellen. Sie zahlen aber auf München als kulturelle Metropole ein und werben für die Stadt als Wirtschaftsstandort und Reiseziel insgesamt.

Dies gilt auch für die Konzerte von weiteren Superstars wie Taylor Swift, AC/DC oder Coldplay, aber auch die anstehenden Kongresse und Sportveranstaltungen. So werden die Stadionbesucher, die zu den sechs Fußballspielen der Euro 2024 nach München kommen, der Stadt nach Expertenschätzung einen touristisch bedingten Umsatz von rund 144 Millionen Euro verschaffen.

Überblick über Großveranstaltungen 2024

Konzerte

Sport

Kongresse

Messen

Volksfeste und Märkte

Weitere Informationen und Veranstaltungs-Highlights finden sie hier.

Hintergrund

München Tourismus ist als kommunale Tourismusorganisation im Referat für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt München angesiedelt. München Tourismus entwickelt gemeinsam mit seinen Partnern aus der Privatwirtschaft, dem Tourismusinitiative München TIM e.V., Marketing- und PR-Maßnahmen sowie touristische Produkte, um die Destination München im internationalen Wettbewerb zu positionieren. Hierfür legt die Tourismuskommission München, ein gemeinsames Gremium des Stadtrats und der örtlichen Tourismuswirtschaft, die strategische Ausrichtung fest.

Druckfähige Fotos für die touristische Berichterstattung über München stehen unter www.einfach-muenchen.de/fotoservice zum Download bereit.

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Text: München Tourismus; Foto: istock/nikada